
Richtig, Fettleibigkeit!
Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, ist ein vielschichtiges Problem, das durch eine Mischung aus genetischen Faktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflusst wird. Sie tritt auf, wenn sich übermäßig viel Körperfett angesammelt hat, was in der Regel durch einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30 kg/m² angezeigt wird. Neben den körperlichen Einschränkungen kann Adipositas auch eine wichtige Rolle bei Erkrankungen wie dem metabolischen Syndrom und der Insulinresistenz spielen.
Das endokrine System ist entscheidend dafür, wie unser Körper Fette, Kohlenhydrate und Proteine zur Deckung seines Energiebedarfs nutzt. Das Zusammenspiel von Hormonen kann dazu beitragen, dass zusätzliche Energie gespeichert wird, wenn wir reichlich Nahrung zu uns nehmen. Diese Energie wird freigesetzt, wenn wir wenig zu essen haben. Gleichzeitig wird unser Blutzuckerspiegel konstant gehalten. Wenn jedoch etwas diese Hormonprozesse stört, kann dies zu einem Ungleichgewicht des Stoffwechsels führen, das zu Fettleibigkeit und anderen damit verbundenen Gesundheitsproblemen beitragen kann.
“Wusstet ihr schon?“
Fettzellen haben einen geheimen „Ein“-Schalter.
Einige endokrine Disruptoren, wie Bisphenol A (BPA) und Phthalate, wirken Adipositas stimulierend. Diese Chemikalien können ihren Fettzellen „zuflüstern“ und „sagen“: „Werde größer, speichere mehr Fette!“ Es ist, als würden ihre Fettzellen Lebensratschläge von einem übereifrigen Energiesammler annehmen.
Was haben Sofas und Pommes mit Adipositas zu tun?
Es ist erwiesen, dass Flammschutzmittel in Möbeln (PBDE) den Stoffwechsel beeinträchtigen. Wenn ihr also auf so einem Sofa Pommes esst, fördert ihr die Fettspeicherung gleich auf zweierlei Art: Nicht nur durch die Kohlenhydrate, sondern auch durch die Schadstoffe!
Parabene: Die „nicht ganz so geschmeidige“ Wahrheit der Cremes.
Cremes, Köperlotionen und andere Kosmetika können versteckte Nebenwirkungen haben. Parabene, die häufig darin enthalten sind, können Östrogen nachahmen und den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. Studien deuten darauf hin, dass sie den Körper sogar zu einer Gewichtszunahme veranlassen können. Während sich die Haut also seidig anfühlt, befinden sich die Hormone auf der Achterbahnfahrt.
Jo-Jo-Effekt bei Fischen?
Studien zeigen: Fische können zu- oder abnehmen, je nachdem, welchem Chemikalien-Cocktail sie in ihrem verschmutzten Lebensraum ausgesetzt sind. Wer hätte gedacht, dass Wasserlebewesen ungewollt Mode-Diäten ausprobieren…
„Entgiftungstees“ werden das Problem nicht lösen.
Auch wenn die Influencer*innen, die für Entgiftungstees werben, anderer Meinung sind, reichern sich die endokrinen Disruptoren im Fettgewebe an und halten sich dort jahrelang. Sie sind wie dieser eine Gast auf einer Party, der sich weigert zu gehen – hartnäckig und störend!
Die Gebärmutter: wo alles beginnt.
Die Exposition gegenüber endokrinen Disruptoren während der Schwangerschaft kann den Stoffwechsel des Kindes umprogrammieren. Das ist so, als würde man ihnen eine lebenslange Mitgliedschaft im „Fettleibigkeitsclub“ verschaffen, noch bevor sie überhaupt geboren sind. Schockierend, aber wahr.
Ernährungstipp und Rätsel: Pizza, die in einem Restaurant gegessen wird, ist ein geringerer Risikofaktor für Fettleibigkeit als Pizza, die zum Mitnehmen bestellt wird. Wieso?
- Ja, richtig: Pizza-Kartons sind häufig belastet mit: PFAS, Phthalaten und oder Mineralölen (MOSH, MOAH).
Und nun? Was kannst DU tun?
Der Schlüssel zu unseren Bemühungen liegt darin, den Zusammenhang zwischen endokrinen Disruptoren und Fettleibigkeit zu verstehen und zu bekämpfen. Indem wir das Bewusstsein schärfen und sicherere Alternativen fördern, können wir die gesundheitlichen Ergebnisse verbessern und den Menschen helfen, klügere Entscheidungen für sich und die Umwelt zu treffen.
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