Wie nachhaltige Bau- und Renovierungspraktiken die Ostsee schützen können

Am 22. März war der Weltwassertag! Die Helsinki-Kommission (HELCOM) hat den 22. März auch zum Internationalen Tag des Schutzes der Ostsee erklärt. Dies ist ein guter Anlass, über die Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und der Umwelt der Ostsee nachzudenken und natürlich zu versuchen, unsere eigenen negativen Auswirkungen auf das Meer zu verringern.

Verschmutzung durch Abwasser: Bau- und Renovierungsprojekte führen oft zu erhöhtem Abfluss von Sedimenten, Trümmern und Schadstoffen (fossiler Kraftstoff und Öl; Farben, Lösungsmittel, Reinigungsmittel und andere schädliche Chemikalien) in nahegelegene Gewässer, einschließlich Flüssen und Bächen, welche wiederum in die Ostsee fließen. Diese Schadstoffe können Wasserökosysteme besonders negativ beeinträchtigen.

Sedimentation: Die Rodung von Flächen für Baumaßnahmen verursacht Bodenerosion, die zu schlammhaltigen Abflüssen und Sedimentverschmutzung führt. Erhöhte Sedimentation in Flüssen und Küstengebieten beeinflusst die natürlichen Lichtverhältnisse dieser empfindlichen Ökosysteme. Dies führt zur Zerstörung des aquatischen Lebens: Sedimentation von Laichgebieten für Fische und Veränderung von Lebensräumen für bodenbewohnende Organismen.

Chemische Kontamination: Baustoffe und Baupraktiken können Chemikalien und Giftstoffe in die Umwelt einbringen, darunter Schwermetalle, organische Schadstoffe und bauchemische Substanzen. Diese Kontaminanten können sich in Sedimenten und aquatischen Organismen ansammeln und eine Gefahr für die Gesundheit des Ostsee-Ökosystems darstellen.

Lebensraumzerstörung: Bauprojekte entlang von Küstenlinien oder in der Nähe von Feuchtgebieten können zur Zerstörung von Lebensräumen und zur Störung von Ökosystemen führen, die für die Gesundheit der Ostsee von entscheidender Bedeutung sind. Die Zerstörung von Küstenlebensräumen kann die biologische Vielfalt verringern und das Gleichgewicht der marinen Ökosysteme stören.

Veränderungen des Meeresspiegels: Der Wasserhaushalt muss bei der Errichtung und dem Betrieb von Gebäuden berücksichtigt werden. Veränderungen, die der Mensch an der Erdoberfläche vornimmt, haben Einfluss auf den Austausch von Wasser zwischen Land, Atmosphäre und Ozean, was wiederum globale Schwankungen des Meeresspiegels bedingt (und die Ostsee ist keine Ausnahme). Die Schaffung von Stauseen und künstlichen Seen hat den natürlichen Wasserabfluss zum Meer negativ beeinträchtigt, während der Abfluss aus den Flüssen aufgrund der Erschöpfung von Grundwasser, der Reduzierung von Feuchtgebieten und endorheischen Seen sowie der Abholzung gestiegen ist.

Die Projekte NonHazCity 3 und Bauen auf drei Säulen sind Initiativen von Expert*innen und Kommunen aus der Ostseeregion. Sie verfolgen das Ziel, nachhaltige Bau- und Renovierungspraktiken zu fördern. Dabei achten wir besonders auf schadstofffreies, klimafreundliches und zirkuläres Bauen. Laden Sie hier unseren Leitfaden herunter! 

Quellen:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18629442/
  2. https://storymaps.arcgis.com/stories/0b1dff9ca13f4c0fae45899758198af1
  3. https://www.walkermorris.co.uk/in-brief/water-pollution-and-construction-causes-remedies-and-repercussions/
  4. https://link.springer.com/article/10.1007/s10712-016-9399-6